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KMS: Akustische Ampel außer Betrieb – Bedrohte Sicherheit nicht ernstgenommen

  • Akustische Ampel © BSVÖ

Seit Tagen ist eine akustische Ampel an der vielbefahrenen Hadikgasse in Wien Penzing außer Betrieb. Auf die Meldung der Störung, die durch den Präsidenten des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich (BSVÖ), Vorsitzender des Komitees für Mobilität sehbeeinträchtigter Menschen Österreich (KMS), bei der MA 33 erfolgte, reagiert man gelassen. Zwar wurde die Meldung entgegengenommen und das baldige Ende der Störung versichert, Taten folgten allerdings nicht.

Nur Geduld!

Als Tage nach der Meldung die Ampel an der hochfrequentierten Straße weiterhin nicht in Betrieb war und somit der sichere Übergang für blinde und sehbehinderte Menschen unmöglich blieb, kontaktierte Dr. Wolf die MA 33 erneut. Er wurde darüber beauskunftet, dass es eben länger dauern könne, bis die akustische Ampel repariert wird, womöglich seien auch nicht alle Teile lagernd. Für Präsident Wolf ist diese Haltung völlig unverständlich: „Wenn eine Lichtampel ausfällt, wird diese umgehend repariert. Es gibt keinen Grund, weshalb bei akustischen Ampeln nicht die gleiche Dringlichkeit gelten soll. Wir sind ebenso darauf angewiesen, sicher und ohne Umwege von A nach B zu kommen!“

Fehlendes Mehrsinneprinzip = fehlende Sicherheit

Hier wird grob mit der Sicherheit blinde und sehbehinderter Menschen gespielt. Akustische Ampeln tragen in hohem Maße zu selbstständiger und sicherer Mobilität bei. Fehlt das Mehrsinneprinzip, steigt das Unfallspotential. Einen Fußgängerübergang über eine stark befahrene Straße auf gut Glück zu kreuzen und darauf zu hoffen, dass gerade keine Autos herangebraust kommen oder die anderen Verkehrteilnehmenden aufpassen und bremsen würden, kann niemanden empfohlen werden. Ebenso wenig darf blinden oder sehbehinderten Menschen das Recht auf eine eigenständige Orientierung und Navigation durch den Alltag abgesprochen werden. An einem Übergang ohne akustischer Ampel darauf hoffen zu müssen, dass zu allen Stunden auch hilfsbereite Passant:innen zur Stelle sind, bedeutet einen Einschnitt in die eigene Selbstbestimmtheit und darf nicht als Regelfall vorausgesetzt werden.

Bekannte Wege mit Hindernissen

Die Ampel liegt noch dazu am Weg von der U-Bahn zum Blinden- und Sehbehindertenwohnheim der Österreichischen Blindenwohlfahrt (ÖBW) und wird tagtäglich dringend benötigt. Frau Brigitte Fila, Geschäftsführerin der ÖBW hält fest: „Die lange Dauer der Störung ist eine große Barriere für unsere Bewohner:innen. Sie wurden darauf trainiert, sich auf genau diesem Weg selbstständig zu orientieren und somit sicher nach Hause zu gelangen.“

Das KMS, bestehend aus dem Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich und der österreichischen Blindenwohlfahrt fordern, dass die Sicherheit blinder und sehbehinderter Verkehrsteilnehmer:innen nicht noch länger auf die leichte Schulter genommen wird. Es muss dafür gesorgt sein, dass alle Menschen sicher und selbstbestimmt durch ihren Alltag kommen können und dass Hinweise auf Störungen schnell und unbürokratisch gelöst werden.

Sollten auch Sie eine Ampelstörung melden müssen:

Meldung von Störungen beim Lichttelefon der MA 33unter der kostenlosen Nummer 0800 33 80 33.

Weiterführende Links

Komitee für Mobilität sehbeeinträchtigter Menschen Österreichs: http://www.kms.or.at/impressum.php

Österreichische Blindenwohlfahrt: https://www.blind.at/

Verkehrsgremium des BSV Wien, Niederösterreich und Burgenland: https://www.blindenverband-wnb.at/wissenswertes/verkehr/verkehrsgremium

BSVÖ Artikel: Akustische Ampeln in Wien schützen Betroffene und schonen Anrainerohren

https://www.blindenverband.at/de/aktuelles/293/Akustische-Ampeln-in-Wien-schuetzen-Betroffene-und-schonen-Anrainerohren

BSVÖ Artikel: Neulösung bei akustischen Ampeln: https://www.blindenverband.at/de/aktuelles/296/Neuregelung-bei-akustischen-Ampeln

Kompetenzstelle für Barrierefreiheit des BSVÖ: https://www.blindenverband.at/de/barrierefreiheit

 

 

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