Barrierefreiheit geht uns alle an!

Wir haben es täglich mit Barrieren zu tun. Ob es darum geht, einen Fußweg von A nach B sicher zurücklegen zu können, im Lift das richtige Stockwerk anwählen zu können, den Fahrplan für die gewünschte Zugverbindung herauszufinden, oder online ein Bankgeschäft abzuschließen – die Hürden stecken oft im Detail. Für blinde und sehbehinderte Menschen führen solche Barrieren zu Exklusion und zu Benachteiligungen. Mangelnde Barrierefreiheit führt daher unweigerlich zu Diskriminierung von Menschen.

Durch Barrieren kommt es zu erschwerter Orientierung, zu sprichwörtlichen Stolperfallen oder verschlossenen Türen. Das betrifft aber nicht nur bauliche Hindernisse, die uns schnell in den Sinn kommen, wenn von Barrierefreiheit die Sprache ist. Ein barrierefreier und niederschwelliger Zugang muss auch in der digitalen Welt gegeben sein! Apps, Services und Webseiten, die nicht den geforderten Standards entsprechen, bedeuten für blinde und sehbehinderte Nutzende ein Aus für die Selbstbestimmung. Inzwischen treffen wir digitale Barrieren aber auch im eigenen Haushalt. Wenn etwa Waschmaschine, Herd und Co nicht dem Mehrsinne-Prinzip entsprechen und quasi unbedienbar werden, so ist auch hier sehr schnell das Ende des selbstbestimmten Alltags erreicht.

Barrierefreie Gestaltung ist also besonders für Menschen mit Behinderungen eine wesentliche Voraussetzung für uneingeschränkte eigenständige, selbstbestimmte und sichere Mobilität im öffentlichen Raum und ein ebensolches Agieren in allen möglichen Lebensbereichen. Dies ist die Voraussetzung für eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft – und danach haben wir alle nicht nur ein Bedürfnis, sondern auch ein Recht darauf!

Die für blinde und sehbehinderte Menschen barrierefreie Gestaltung ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie durch entsprechende Maßnahmen (z.B. gute Absicherung von Gefahrenstellen oder intuitiv gut verständliche, mit mehreren Sinnen wahrnehmbare Leit- und Orientierungssysteme) für alle Menschen eine höhere Sicherheit und Nutzungsfreundlichkeit entstehen kann. Barrierefreiheit bringt’s also – wir alle können von ihr profitieren.