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Konferenz Frauen mit Behinderungen © BKA/Andy Wenzel

Geschlechtergerechtigkeit und die Stärkung von Frauen mit Sehbehinderungen

Das ist das Ziel des Projektes GEAR, das der BSVÖ gemeinsam mit dem Schwedischen Blindenverband ins Leben gerufen hat. Nach einem Workshop im Herbst 2018 für weibliche Führungskräfte in Wien folgten eine europaweite Konferenz in Schweden, die Vertretung des BSVÖ im Kompetenzteam Frauen mit Behinderungen des Österreichischen Behindertenrates sowie die Leitung eines Workshops auf der Konferenz desselben zum Thema Geschlechtergerechtigkeit in Behindertenorganisationen. Auf der Generalversammlung der Europäischen Blindenunion in Rom konnte Ende 2019 eine Resolution für mehr Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der Blindenunion durchgesetzt werden. Der nächste Schritt sind  nun Workshops für Frauen mit Blindheit und Sehbehinderung in Österreich.

Kommunikationstraining für Frauen

Im Rahmen des Projektes GEAR zu mehr Geschlechtergerechtigkeit in Blinden- und Sebehindertenorganisationen legen wir den Fokus auf die Förderung von blinden und sehbehinderten Frauen. An vier Terminen wurden Schritte zu mehr Selbstvertrauen, gesteigerter Sichtbarkeit und größerer Mitsprache innerhalb der eigenen Organisation diskutiert. Souveränität und Kommunikation trainierten wir dabei mit Kommunikationstrainerin Daniela Zeller, ehemalige Ö3-Moderatorin und Gründerin von Freiraum Kommunikation, die für unser Projekt gewonnen werden konnte.

Rückblick

Erste nationale Konferenz zum Thema Frauen mit Behinderungen

Der Österreichische Behindertenrat veranstaltete am 12. und 13. September 2019 in Wien eine Konferenz zum Thema Frauen mit Behinderungen. Die Konferenz hatte das Ziel, das Thema Frauen mit Behinderungen als wichtigen Aspekt der Interessenvertretung von Menschen mit Behinderungen zu positionieren. Neben viel weiblicher Politprominenz stieß die Veranstaltung auch auf großes mediales Interesse. Der BSVÖ war für die Leitung des Workshops zu Geschlechtergerechtigkeit in Behindertenorganisationen zuständig. Lesen Sie hier den Konferenzbericht

Europaweite Konferenz zu Geschlechtergerechtigkeit in Blinden- und Sehbehindertenorganisationen

Nach dem Workshop für Frauen in Leitungspositionen, der im Herbst 2018 in Wien stattfand, wurde im Juni 2019 der zweite Schritt des Projektes GEAR erfolgreich absolviert. Die Konferenz in Malmö bot rund 50 Teilnehmenden aus über 15 Ländern die Möglichkeit, sich über die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern mit Sehbehinderung und Blindheit auszutauschen sowie konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, die Geschlechtergerechtigkeit auf europäischer Ebene sowie in den einzelnen Organisationen anregen sollen.

Doppelte Diskriminierung

Dass auch Behinderung in den meisten europäischen Gesellschaften männlich ist, zeigt ein Blick in die Medien oder auf den Arbeitsmarkt. Blinde und sehbehinderte Frauen werden in beiden Bereichen wesentlich häufiger exkludiert und nehmen auch innerhalb der nationalen Blinden- und Sehbehindertenorganisationen nur selten Führungspositionen ein. Das Projekt GEAR versucht, dieser doppelten Diskriminierung entgegenzuwirken. Die Konferenz in Malmö war dabei ein wichtiger Schritt zur europaweiten Vernetzung. Neben der generellen Sichtbarmachung der Ungleichbehandlung zwischen blinden und sehbehinderten Frauen und Männern in der Gesellschaft allgemein, aber auch innerhalb von Blinden- und Sehbehindertenorganisationen, wurde auch das Thema Gewalt gegen Frauen diskutiert. Laut einer norwegischen Studie sind Frauen mit Sehbehinderung und Blindheit stärker von sexueller Gewalt betroffen als Frauen ohne Behinderung. Maßnahmen zur Gewaltprävention in der eigenen Organisation, wie etwa die Einrichtung einer Ombudsfrau, und die Auswirkungen der #metoo Debatte wurden ebenfalls vorgestellt.

Die Verbindung von Genderfragen mit der UN-Behindertenrechtskonvention sowie mit den Sustainable Development Goals wurden an Tag zwei vermittelt, ebenso praktischere Beispiele dafür, wie Gender- und Ermächtigungstrainings in den nationalen Organisationen aussehen könnten. Der nächste Schritt des Projektes folgt nämlich nächstes Jahr, wenn in Österreich, Schweden und anderen Ländern kostenlose Trainings für Mitglieder abgehalten werden. Nähere Informationen dazu folgen.

Ergebnisse - Malmö-Deklaration und Resolution an die Generalversammlung der Europäischen Blindenunion

Als besonderer Erfolg der Konferenz kann die Erarbeitung der so genannten Malmö-Deklaration gesehen werden, in der die Teilnehmenden ihre Forderungen zum Thema Geschlechtergerechtigkeit an die Europäische Blindenunion (EBU) formulierten. Die Deklaration wurde weiters auch in eine Resolution umgewandelt, welche auf der Generalversammlung der EBU im Herbst dieses Jahres eingereicht werden wird. Die zentralen Punkte der Deklaration sind die Einführung eines Quotensystems auf Leitungsebene sowie die Gründung einer Genderarbeitsgruppe, die Förderung von Trainings speziell für Frauen und der Einsatz finanzieller Ressourcen für Projekte, die Geschlechtergerechtigkeit fördern. Die Deklaration sowie die Resolution finden Sie weiter unten zum Download.

 

Kontakt
Projektleitung: Mag. Stefanie Steinbauer
Email: international@blindenverband.at
Telefon: 0664 140 11 77

 

 

 

 

 

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