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BSVÖ im Fokus Disability Pride Month V: Diversitäts-Washing oder gelebte Inklusion?

  • BSVÖ Pride © BSVÖ

Diversität macht sich als Schlagwort gut. In Unternehmensprofilen findet sich der Begriff gerne und auch in Werbungen ist immer öfters von Diversität zu lesen. Ein genauer Blick zeigt aber nicht selten: hier handelt es sich eher um eine geschickte Marketingstrategie als um gelebte Inklusion. Im BSVÖ-Fokus Disability Pride Month gehen wir den Grenzen zwischen echter Diversität und leeren Versprechen nach…

 

„Green-Washing“ ist vielen ein Begriff. Es bedeutet, dass sich Unternehmen oder Institutionen durch Marketingmaßnahmen und Aktivitäten ein Image verleihen, das sie als besonders nachhaltig dastehen lässt, ohne dass dies der Realität entspricht. Was aber nach außen dringt, ist ein positives Bild, das vermittelt: wir geben auf unsere Umwelt acht!

Schöner Schein

Beim „Diversity-Washing“ oder Diversitäts-Washing ist es das gleiche Prinzip: Unternehmen, Vereinigungen oder Institute stellen sich nach außen hin als inklusiv und auf Diversität bedacht dar. Eine schöne Marketingkampagne mit Bilder von Menschen mit Behinderungen vermittelt den Eindruck, integrierte Teile des Unternehmens zu sein. In Diversitäts-Claims auf Webseiten wird betont, wie wichtig dem Unternehmen Diversität und Chancengleichheit ist. Werbungen werden gezielt so gestaltet, dass Diversität in den Vordergrund rückt. Wie es aber um die aktive Umsetzung der nach außen hochgehaltenen Werte steht, lässt sich in manchen Unternehmen durchaus kritisieren. Es fehlen die abgebildeten Menschen aus den Mitarbeiter:inneneben und Bedürfnisse, Forderungen oder Voraussetzungen zur Barrierefreiheit werden nicht und nur unzureichend in der aktiven Gestaltung und Planung umgesetzt. Dieses strukturelle Problem ist keine Seltenheit, wird durch ein offensives Marketing aber mitunter verschleiert.

Aktion statt Schulterklopfen

Unternehmen, Institutionen und Vereine profitieren von Diversität. Nur im Marketing auf die Vorteile von der Einbindung und Teilhabe einer durch Diversität geprägten Gruppe zu schwärmen, ist zu wenig. Wer sich dazu entschließt, offen für Diversität einzutreten, Vorurteile sausen lässt und Chancengleichheit hochhält, tut einen wichtigen Schritt in Richtung notwendiger Inklusion. Dazu zählt auch, Mängel aufzuzeigen und die Einbindung von Gruppen und Individuen in Arbeitsprozesse und Planungen aktiv zu betreiben.

Weiterführende Link

BSVÖ Schubladen voller Vorurteile: https://www.blindenverband.at/de/aktuelles/2240/BSVOe-im-Fokus-Disability-Pride-Month-III-Schubladen-voller-Vorurteile

Forbes Magazin „The Dangers of Diversity Washing”: https://www.forbes.com/sites/forbestechcouncil/2020/11/30/the-dangers-of-diversity-washing-and-what-to-do-instead/

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