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BSVÖ: Neujahrsvorsätze für mehr Barrierefreiheit

  • neujahrsvorsätze © bsvö

Neujahr ist der Zeitpunkt, alte und schlechte Gewohnheiten zu verabschieden und neue Vorsätze, die das Leben besser machen sollen, für das frische Jahr aufzustellen. Mehr Sport, weniger Alkohol und keine Schokolade nach Mitternacht? Brave Vorsätze mit Luft nach oben!

Hier kommt unsere Liste an guten Vorsätzen, die dazu beitragen, dass 2025 inklusiver wird und Barrieren abgebaut werden!

Rücksicht und Hilfe an jedem Tag!

Der erste Vorsatz ist einer, der jederzeit von allen Menschen umgesetzt werden kann, und hat etwas damit zu tun, wie viel Aufmerksamkeit wir unserer Umwelt entgegenbringen. Etwa, wenn wir bemerken, dass jemand unsere Hilfe benötigen könnte – sei es im Straßenverkehr, im Einkaufsgeschäft, bei der Arbeit oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie immer gilt: Hilfe nicht ungefragt anwenden, sondern zuerst einmal fragen, ob sie denn überhaupt notwendig und erwünscht ist. Ein einfaches: „Hallo, kann ich Ihnen behilflich sein?“, reicht, um die Situation zu klären und herauszufinden, ob eine blinde oder sehbehinderte Person tatsächlich über Unterstützung oder einen Hinweis dankbar ist! Aufmerksame Menschen können den Alltag anderer erheblich verbessern, auch wenn es nur kleine Gesten und Unterstützungen sind, die sie spenden!

Alles für alle Sinne

Wer Informationen für andere Menschen bereitstellt, sollte sich immer die Frage stellen: Können wirklich alle etwas damit anfangen? Der schönste Flyer nützt nichts, wenn er nur in Printform aufliegt und von blinden und sehbehinderten Menschen nicht gelesen werden kann, das Fernsehprogramm ohne Audiodeskription ist nur der halbe Spaß, der Touchscreen mit den Infos wird zum großen Geheimnis. Wenn Infos aber mehrere Sinne ansprechen, steigt auch die Zahl der Nutzer:innen! Beispiel: Sie bereiten einen Vortrag vor und arbeiten mit vielen Folien zur Veranschaulichung. Stellen Sie sicher, dass Sie auch immer beschreiben, was zu sehen ist, und dass Sie das Material in barrierefreier Form für blinde und sehbehinderte Menschen zur Verfügung stellen. Im Idealfall gibt es während Ihres Vortrags außerdem noch u.a. eine Gebärdendolmetscherin, eine Textversion in Leichter Sprache und natürlich barrierefreien baulichen bzw. digitalen Zugang, um alle Infos an das interessierte Publikum zu bekommen!  

Produkte und Services für alle

Sie sind in die Entwicklung von Services oder in Produktdesign involviert? Dann halten Sie die Barrierefreiheit mit im Kopf, wenn es darum geht, Projekte umzusetzen! Nur wenn auch wirklich alle Menschen die Service-App, den nagelneuen Geschirrspüler, das Zahlungsterminal, den Ticketshop, etc. ohne komplizierte Umwege nutzen können, haben wir das Ziel einer gleichberechtigten Teilhabe erreicht!

Vorurteile adé

Ein Vorsatz, der uns täglich zu besseren Menschen machen kann: Checken wir doch unsere Vorurteile und werfen wir über Bord, was andere an einer chancengleichen Teilhabe hindert. Das gilt für den Firmenvorstand, der Menschen mit Behinderungen nicht anstellen möchte, weil er Angst vor den Konsequenzen für den Profit seines Unternehmens hat, ebenso wie für die Privatperson, die ihre Hilfe nicht anbietet, weil sie sich fürchtet, etwas falsch zu machen. Information und Kommunikation führen dazu, Unklarheiten zu bereinigen und störende Vorurteile endlich loszuwerden.

Digitale Welten ohne Schranken

Ja, auch im digitalen Raum werden Barrieren zu großen Hindernissen. Wenn Sie digitale Räume, Services, Apps, Webseiten, Shops, etc. mitgestalten, so achten Sie stets darauf, dass diese auch für alle Nutzer:innen zugänglich sind. Klare Strukturen, vollständige Beschriftungen, Alternativtexte und funktionierende, mit Text hinterlegte Links, gute Kontraste und auslesbare Informationen sind die Voraussetzung für ein gutes Nutzer:innenerlebnis. Sie haben nichts mit der Erstellung von Webseiten etc. zu tun? Dann werden Sie aktiv, wenn Sie bemerken, dass es mit der Barrierefreiheit ein Problem gibt! Melden Sie Fehler bei den Webseiten- oder Servicebetreibern und sensibilisieren Sie Ihre Umgebung auf die Probleme, die entstehen, wenn Menschen mit Behinderungen auf fremde Hilfe angewiesen sind, weil Barrieren ein selbstbestimmtes Handeln unmöglich machen!

Forderungen ernstnehmen und umsetzen

Für alle Entscheidungsträger:innen gilt: Bitte nehmt die Forderungen von Menschen mit Behinderungen ernst! Barrierefreiheit, gerechte Teilhabe, finanzielle Unterstützung, gleichberechtigte Zugänge und hochwertige Bildungschancen sind keine Luxuswünsche, sondern die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben. Behindertenorganisationen wie der BSVÖ und auch Dachorganisationen wie etwa der Österreichische Behindertenverband kommunizieren die Notwendigkeiten und Forderungen, die bestehen, sensibilisieren und geben Auskunft zu Details. Gut vernetzt und in die Thematiken eingearbeitet stehen Behindertenorganisationen, aber auch Aktivist:innen, Interessenvertretergruppen und Angehörige mit Expert:innenwissen zur Verfügung. Der BSVÖ ruft dazu auf, Forderungen nicht auf die lange Bank zu schieben, unter den Tisch zu kehren oder kleinzureden. Eine inklusive Gesellschaft, die barrierefrei, nachhaltig und chancengleich ist, muss das Ziel von Regierung, Unternehmen und Entscheidungsträger:innen im ganzen Land sein. Nur so wird sichergestellt, dass Menschenrechte auch vollumfänglich umgesetzt werden können und niemand zurückgelassen wird.

Welche Vorsätze stehen auf Ihrer Liste?

Schreiben SIe uns an pr@blindenverband.at!

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