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Alles Gute, Louis Braille!

  • Louis Braille © BSVÖ

Heute wäre Louis Braille 216 Jahre alt geworden! Wir und viele Menschen weltweit feiern den bedeutenden Erfinder, der im jugendlichen Alter eine Code-Schrift entwickelt hat, die die Barrierefreiheit revolutionieren sollte. Und noch ein Jubiläum können wir dieses Jahr feiern: 200 Jahre ist es her, dass Louis Braille die Brailleschrift entwickelte. Ein Jubeljahr für die Barrierefreiheit!

Wie alles begann…

Geboren am 4. Jänner 1809 in Coupvray in Frankreich als Sohn eines Sattlers, wuchs Louis Braille mit dem Handwerk des Vaters auf. Als er sich in jungen Jahren mit einem der scharfen Werkzeuge am Auge verletzt, greift die Entzündung auch auf das andere Auge über und lässt den Buben im Alter von 5 Jahren völlig erblinden.

Die Eltern, die Louis dennoch nach Kräften förderten, zeigten sich erfinderisch dabei, dem Jungen das Lesen beizubringen: Hierfür hämmerte der Vater flachköpfige Nägel in Buchstabenform in Hölzchen. Mit zehn Jahren kommt Louis an das Royale Institut für blinde Jugendliche in Paris, wo er erstmals mit einem vom Schulleiter entwickelten Blindenschriftsystem vertraut wird. 

Später, als Louis Braille auch die von Charles Barbier zu Artilleriezwecken entwickelten Codes, die auch in kompletter Dunkelheit entziffert werden konnten, erlernt, entwickelt er in seinen jungen Jahren ein eigenes System, in das er das bereits Bekannte einfließen lässt und das er unermüdlich berarbeitet. 1834 ist es so weit, dem französischen König der Julimonarchie, Louis-Philippe I., die selbstentwickelte Methode vorzustellen. Trotz Interesses seitens des Monarchen bleibt das System allerdings weiterhin unterschätzt und missachtet. Als Louis Braille 1852 der Tuberkulose erliegt, hat sich das Lesesystem nicht durchgesetzt.

Während Braille als exzellenter Musiker und auch als Lehrer an der Pariser Schule der Blinden durchaus geschätzt und erfolgreich war, gelingt der erste große Durchbruch seiner Methode erst sechs Jahre nach seinem Tode. Das schon zwei Jahre davor endlich von der Regierung als offiziell anerkanntes Braille-System wird beim Weltkongress der Blinden als Standardsystem des Lesens und Schreibens festgelegt.

Hundert Jahre nach Brailles Ableben, im Jahr 1952, werden seine sterblichen Überreste exhumiert und im Pariser Panthéon zur Ruhe gebettet. Alleine seine Hände bleiben, in Marmor verschlossen, am Friedhof von Coupvray zurück.

…und wie es weiterging

Brailleschrift ist nach wie vor eine wichtige Quelle der Vermittlung von Informationen für blinde und sehbehinderte Menschen. Beschriftungen in Braille helfen, Barrieren abzubauen, und fungieren als Orientierungshilfen, Anleitungen oder unerlässliche Auskunftsquellen. Da, wo Braille fehlt (und auch nicht mit Audioausgabe oder anderen Signalen kommuniziert wird) werden blinde und sehbehinderte Menschen von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen. Braille hat es inzwischen auch ins Digitale geschafft und existiert lange nicht nur auf analoger Linie. Eine Braillezeile etwa stellt ein essentielles Ausgabegerät für Computer dar und auch im Web finden sich unterschiedliche Anwendungen, die mit digitaler Braille-Schrift, etwa zum Erlernen des Codes, arbeiten.

Mit „Living Braille“ hat die EBU eine Plattform gegründet, in der Braille lebendig diskutiert wird. Jede Person kann hier eigene Erfahrungen einbringen! Die Plattform zielt darauf ab, bewährte Verfahren, Produkte, Werkzeuge und Ressourcen zu sammeln. Erfahren Sie mehr unter: https://www-livingbraille-eu.translate.goog/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc

 

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