BSVÖ im Fokus Teilhabe III: Beschweren gegen Barrieren
Fokus Teilhabe © BSVÖ
BSVÖ Fokus: Teilhabe! Beruflich und gesellschaftlich mit dabei? Logo des BSVÖ, Grafik einer Menschengruppe
Im Fokusthema des Monats widmen wir uns der Teilhabe – sowohl gesellschaftlich als auch beruflich. Fakt ist: Menschen mit Behinderungen erleben täglich Barrieren und Beschränkungen, die eine aktive und chancengleiche Teilhabe unmöglich machen und für hohes Frustpotential sorgen. Einiges, das getan werden kann, um sich gegen Exklusion zu wehren, haben wir für Sie zusammengefasst.
Wer ist verantwortlich?
Vorweg: es soll nicht auf die Zivilgesellschaft abgewälzt werden, Barrieren, Schwachstellen und Minenfelder aufzeigen und beseitigen zu müssen. In der Praxis aber zeigt sich, dass blinde und sehbehinderte Menschen als direkte Betroffene am besten Bescheid wissen, welche Verbesserungen notwendig sind. Einerseits zeigt dies die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Entscheidungsträger:innen und Expert:innen. Andererseits bedeutet das aber auch, dass die Stimmen blinder und sehbehinderter Menschen ein unerlässliches Instrument zum Abbau von Barrieren sind und als solche unbedingt wahrgenommen werden müssen.
Diskriminierungen melden
Eine Diskriminierung liegt nach dem Behindertengleichstellungsrecht dann vor, wenn Menschen aufgrund ihrer Behinderung gegenüber anderen benachteiligt werden. Dagegen kann vorgegangen werden. Im Sozialministeriumsservice etwa wird versucht, das Problem im Rahmen einer Schlichtung zu lösen. Scheitert die Schlichtung, kann bei Gericht auf Schadenersatz und bei Belästigung auch auf Unterlassung geklagt werden. Das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz schafft für Menschen mit Behinderungen ein gesetzlich verankertes Diskriminierungsverbot in weiten Bereichen des Alltagslebens. Das Verbot der Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen in der Arbeitswelt umfasst das Arbeitsrecht, das Dienstrecht des Bundes und die übrige Arbeitswelt.
Anlaufstellen, die weiterhelfen
- Die Behindertenanwaltschaft ist eine wichtige Anlaufstelle für Menschen, die sich aufgrund ihrer Behinderung diskriminiert fühlen: www.behindertenanwaltschaft.at
- Informationen und Kontakte gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz der Arbeiterkammer: https://www.arbeiterkammer.at/beratung/arbeitundrecht/arbeitundbehinderung/Diskriminierung_verboten.html
- Die Bundesländer bieten Antidiskriminierungsstellen mit Beratung und Unterstützung:
- https://www.oesterreich.gv.at/themen/gesetze_und_recht/frauenfoerderung-und-gleichbehandlung/gleichbehandlung/4/3/Seite.1860573.html
- Stelle zur Bekämpfung von Diskriminierung der Stadt Wien: https://www.wien.gv.at/verwaltung/antidiskriminierung/index.html
- Beschwerdestellen für digitale Barrierefreiheit des Bundes: https://www.digitalbarrierefrei.at/de/beschwerde-einreichen/beschwerdestellen-in-oesterreich
- Volksanwaltschaft: https://volksanwaltschaft.gv.at/artikel/massnahmen-fuer-einen-barrierefreien-alltag
Auch Selbsthilfeorganisationen sind wichtige Anlaufstellen, die bei Diskriminierung und verhinderter Teilhabe weiterhelfen können.
- Hier finden Sie alle Einrichtungen und Organisationen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich: www.bsv-austria.at