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BSVÖ im Fokus Augengesundheit IV: Augenärzt:innen beißen nicht!

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Ein Termin bei Ärzt:innen ist selten mit großer Vorfreude verbunden. Angst vor Schmerzen oder Diagnosen halten viele davon ab, sich regelmäßig in ärztliche Betreuung zu begeben und sich einen Termin auszumachen, bevor es wehtut. Dennoch sind Untersuchungen grundlegend für die eigene Gesundheit – auch, wenn (noch) keine Beschwerden bestehen. Und, haben Sie schon einen Vorsorgetermin ausgemacht?

Patrick ist sauer. Auf sich selbst, denn hätte er früher reagiert, würde er sich jetzt viel Ärger ersparen. Seit einer halben Stunde liegt er auf dem gepolsterten Sessel und starrt ins Licht, während es ihm in die Ohren schrillt: seine Zahnärztin bohrt an einem Backenzahn und Patricks Augen tränen.

Aus dem kleinen schwarzen Punkt ganz hinten war nach und nach handfester Karies geworden und erst als es ihm beim ersten Eis des Frühjahres gehörig eingezogen hat, hat sich Patrick einen Ruck gegeben und endlich einen Termin mit seiner Ärztin vereinbart. Jetzt heißt es: bohren, füllen, dicke Backe. Hätte er Plomben vermeiden können? Vielleicht nicht zu hundert Prozent – aber der Schaden wäre bedeutend kleiner gewesen, hätte er sich regelmäßigen Untersuchungen angemeldet.

Während vielen das Zahnärzt:innendilemma bekannt ist, sind die meisten bei der Buchung von Terminen bei ihren Augenärzt:innen noch nachlässiger. Dabei ist es unerlässlich, auf die eigenen Augen zu achten. Denn auch hier gilt: viele Erkrankungen werden erst wahrgenommen, wenn schon erheblicher Schaden am Aug besteht.

Was Sie bei Augenärzt:innen erwartet

Um jenen, die nicht regelmäßig zu ihren Fachärzt:innen gehen, mögliche Unsicherheit oder womöglich Angst vor einer Untersuchung zu nehmen , haben wir die wichtigsten Eckpunkte einer Vorsorgeuntersuchung für Sie zusammengefasst!

Reden bevor es losgeht

Ob Sie das erste Mal in der Ordination sind, oder schon einmal hier waren: Ihre Ärzt:innen möchten Sie kennenlernen, Ihre Krankengeschichte erfahren und herausfinden, ob (und wo) der sprichwörtliche Schuh drückt. In der sogenannten Anamnese stellen Ärzt:innen deswegen viele Fragen: zu Ihrer Vorgeschichte und aktuellen Beschwerden oder auch zu familiärer Vorbelastung.

Hier geht es nicht um das Pickerl beim Auto – antworten Sie umfassend und ehrlich auf die Fragen. Das hilft Ihrer Ärztin oder ihrem Arzt, Ihre Situation korrekt zu bewerten und eventuelle Erkrankungen schneller zu erkennen. (Und auch beim Pickerl sollten alle Angaben natürlich umfangreich und wahrheitsgemäß sein…)

Sagen Sie mir, was Sie sehen…

Es folgt meist der Sehtest, bei dem die Sehschärfe in der Ferne und der Nähe an jedem Auge einzeln geprüft wird. Der Visus wird ohne und/oder mit Korrektur geprüft und somit eine Bestimmung der notwendigen Korrekturhilfe ermöglicht. Es gibt verschiedene Sehtest bei denen Buchstaben oder Symbole auf einer Tafel oder als Projektion den Patient:innen vorgelegt werden. Wer sich mit dem Lesen eher schwertut, kann zum Beispiel mit dem Lea-Test auch auf Natur- und Dingsymbole wie Pferde oder Autos seinen Visus bestimmen lassen.

Alles im Blick?

Andere Untersuchungen, die ebenfalls durchgeführt werden können, sind etwa der Farbsehtest (liegt eine Farbblindheit vor?), der Amsler-Test (liegt eine Netzhauterkrankung vor?) oder auch die Gesichtsfelduntersuchung (liegt eine Gesichtsfeldeinschränkung vor?).  Keine Angst, diese Untersuchungen tun nicht weh und führen schnell zu Diagnosemöglichkeiten.

Schau mir in die Augen, Baby

Sie kennen das Bild wahrscheinlich: Patient:innen halten ihren Kopf in ein seltsam anmutendes Gerät, ein Rohr aus dem ein Lichtstrahl tritt vor einem Auge. Die Ärtz:innen auf der anderen Seite blicken durch eine Art Ferngucker direkt in das untersuchte Auge. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Spaltlampe, die ein grundlegendes Medizininstrument ist. Die Ärzt:innen können hier den vorderen Teil des Auges, also (Linse, Regenbogenhaut, Bindehaut, Hornhaut und auch die Augenlider betrachten). Es kann hierbei auch der Augendruck gemessen werden, denn ein erhöhter Augendruck lässt den Rückschluss auf gewisse Krankheiten zu. Der Augendruck kann sowohl manuell ertastet, als auch zur genaueren Bestimmung durch verschiedene Methoden ermittelt werden. Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt wird die passende Methode für Sie wählen.

The dark side of the moon

Um auch den Augenhintergrund untersuchen zu können, erhalten Sie Augentropfen, die die Pupille erweitern. Jetzt beginnt eine kurze Periode der Entspannung, in der Sie im Wartezimmer Platz nehmen können während Sie darauf warten, dass sich die Pupillen ausreichend erweitert haben. Werden Sie sich fühlen, als hätten Sie die Augen eines nachtaktiven Tierchens, das zufällig tagsüber erwacht ist? Möglicherweise. Aber keine Sorge, die Wirkung hält nicht für immer an – schon nach wenigen Stunden sind die Pupillen wieder auf die richtige Größe eingestellt.

Sie haben es geschafft!

Wenn alle Untersuchungen erledigt sind, können sich Ihre Augenärzt:innen ein gutes Bild zum Zustand Ihrer Augen machen, eventuelle Korrekturhilfen oder Therapien empfehlen und aufgrund ihrer Diagnosen weitere Schritte einleiten, sollten diese notwendig sein. Ihre Augen sind also in besten Händen.

Der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich und seine Landesorganisationen beraten und vermitteln bei Problemen der Augengesundheit weiter. Nuten Sie hierfür die Beratungsangebote der Landesorganisationen!

www.bsv-austria.at

 

 

 

 

 

 

 

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