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BSVÖ: Ist das fair? Tag der sozialen Gerechtigkeit 2024

  • social justice © BSVÖ

In einer fairen Gesellschaft haben alle Mitglieder die gleichen Rechte und Pflichten, haben gleichberechtigten Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt und können ihre Freizeit selbstbestimmt nach eigenen Vorstellungen gestalten. Klingt gut? Für Menschen mit Behinderungen bewahrheitet sich die rundherum gerechte Gesellschaft nicht.

 

Seit 2009 gibt der Tag sozialer Gerechtigkeit am 20. Februar Einblick in die Lücken und Baustellen, die weltweit vorherrschen, wenn es um Gleichberechtigung und gleiche Chancen geht.

Gleich und gleicher

Auch in einem Sozialstaat wie Österreich bleibt soziale Gerechtigkeit in manchen Punkten ein unerfülltes Wunschdenken. Menschen mit Behinderungen spüren dies in sehr vielen Lebensbereichen. Besonders sichtbar wird es unter anderem am Bildungssektor.

Gleiches Recht für Schüler:innen mit Sinnesbehinderungen

Bis vor kurze erfuhren Schüler:innen mit Sinnesbehinderungen noch Diskriminierung beim Schulbesuch, da das Recht auf Persönliche Assistenz nicht gegeben war. Erst durch eine Verbandsklage, die vom Klagsverband geführt und vom BSVÖ mitgetragen wurde, konnte hier ein Schritt Gerechtigkeit erkämpft werden. Nach wie vor aber sind Aus- und Weiterbildungsplätze für blinde und sehbehinderte Menschen beschränkt, fehlen im Unterricht genügend bedarfsspezifisch ausgerichtete Pädagog:innen und barrierefreies Lern- und Lehrmaterial. Der BSVÖ fordert seit Jahren eine Neuorientierung des Bildungssystems, das Kinder und Jugendliche mit Behinderungen inkludiert, chancengleiche Bildung ermöglicht und Lernen bis ins Alter unterstützt.

Arbeiten dürfen

Am Arbeitsmarkt ist für Menschen mit Behinderungen ein chancengleiches Weiterkommen nur in den allerseltensten Fällen gegeben. Das schlägt sich in Arbeitslosenzahlen nieder, die bei Menschen mit Behinderungen seit Jahren hoch ausfallen. Viele Dienstgebende zahlen lieber die Ausgleichstaxe, als Menschen mit Behinderungen aufzunehmen. Dafür verantwortlich sind unter anderem Vorurteile und Unwissen seitens der Arbeitgebenden. Der BSVÖ ruft Dienstgeber:innen und Entscheidungsträger:innen deshalb dazu auf, Menschen mit Behinderungen nach ihren Fähigkeiten und nicht ihrer Behinderung zu beurteilen, wenn es um Einstellung und Arbeitsplatzgestaltung geht.

Frauen hintennach

Soziale Gerechtigkeit ist im Falle von Frauen mit Behinderungen besonders dünn gestreut. Sie begegnen Mehrfachdiskriminierungen im Alltag und am Arbeitsplatz und müssen an besonders vielen Ecken für Gleichberechtigung kämpfen. BSVÖ-Projekte wie GEAR setzen sich für das Empowerment von Frauen mit Behinderungen ein.

Gerechtigkeit tut allen gut

Der BSVÖ sieht in einer inklusiven Gesellschaft den einzigen Weg zur sozialen Gerechtigkeit. Erst wenn alle Menschen selbstbestimmt ihr Leben gestalten können und Barrieren abgebaut sind, kann die Gesellschaft als Ganzes wachsen und sich in eine positive Zukunft entwickeln. Bis es so weit ist, beseitigen der BSVÖ und seine sieben spendenbasierten Landesorganisationen Vorurteile, Barrieren und Schikanen und unterstützen blinde und sehbehinderte Menschen nach allen Möglichkeiten.

Weiterführend

Der BSVÖ und seine Landesorganisationen: www.bsv-austria.at

 

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