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BSVÖ: Kommunikationstraining für Frauen - Traut euch!

Kommunikationsworkshop GEAR des BSVÖ

  • Kommunikationstraining © BSVÖ

Angestarrt aber nicht gehört werden, ein verspannter Nacken durch die krampfhafte Konzentration auf die eigene Körpersprache und keine Ahnung, was das Gesicht des Gegenübers verrät – damit haben Personen mit Sehbehinderungen in Gesprächen häufig zu tun. Deshalb wollten wir mit einem professionellen Kommunikationstraining nachhelfen, das sich speziell an jene Gruppe unserer Gesellschaft richtet, die dabei besonders benachteiligt wird: Frauen mit Sehbehinderungen.

„Ich fühle mich oft nicht für voll genommen“ sagt eine Teilnehmerin zu Beginn. Woran das liegt? Man wird nicht gehört, bekommt aber übertriebene Hilfe oder gar Mitleid – und das hat nichts mit Kommunikation auf Augenhöhe zu tun. Kommunikation ist das Stichwort.

„Frauen werden nicht so leicht gehört wie Männer, dazu gibt es zahlreiche Studien. Das liegt zum Beispiel an ihrer höheren Stimme, aber auch an den gesellschaftlichen Strukturen – wir leben einfach in einer Männerwelt!“

so die Expertin und Gründerin von Freiraum Kommunikation, die ehemalige Ö3 Moderatorin Daniela Zeller. Schon zum zweiten Mal leitet sie das BSVÖ Kommunikationstraining für Frauen, und es macht ihr sichtlich Freude, mit unserer Zielgruppe zu arbeiten.

Bilder im Kopf

Eine besondere Herausforderung ist dabei sicher, dass vor allem vollblinde Menschen keine Möglichkeit haben, die eigene Mimik zu überprüfen und etwa vor dem Spiegel zu trainieren. Das ist laut Expertin aber gar nicht so wichtig, denn: „Besser sind Bilder im Kopf!“ Also zum Beispiel an einen lieben Menschen denken, wenn man offen und freundlich rüberkommen möchte oder an einen Erfolg, wenn man besonders selbstbewusst wirken möchte. Denn starkes, selbstbewusstes Auftreten ist eigentlich immer wichtig und beginnt ebenfalls mit der Kommunikation. Deshalb wurden im zweiteiligen Training neben Körpersprache, Atmung und Stimmtechniken auch ganz konkrete rhetorische Übungen durchgenommen.

Traut euch!

Und wann fühlen sich unsere Teilnehmerinnen besonders selbstbewusst?
„Wenn ich als blinde Frau genauso gehört und wahrgenommen werde, wie jeder andere Mensch“ sagt eine Teilnehmerin.
Oder wenn es im Raum still wird und man ihren Vorschlag hört, eine andere. Und glauben sie, dass das nach dem Training nun leichter geht?
„Wir können es zumindest versuchen – und wissen jetzt, worauf es ankommt! Wenn ich das nächste Mal nervös werde, kann ich die Tipps gut brauchen“ meint eine Teilnehmerin. Und gibt es auch einen Rat für andere Frauen mit Sehbehinderungen? „Ja! Traut euch! Im Zweifelsfall sich lieber über- als unterschätzen – das machen andere nämlich auch!“

 

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