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Veronika Haupt über das Ende einer Ära und warum es trotzdem weitergeht

"Der Durchblick"-Auskoppelung im Fokus

  • ALBE © BSVÖ

Sommerzeit ist Reisezeit und wer auf Reisen geht, steht früher oder später an Barrieren an. Diesmal geht es aber ausnahmsweise nicht um bauliche Hürden und Hindernisse, die eine selbstbestimmte Mobilität verhindern sondern um…Sprachbarrieren. Veronika Haupt, langjährige Leiterin der Vereinigung blinder Esperantist:innen erzählt im „Der Durchblick“-Fokus von der verbindenden Kraft der Sprache und warum am Ende nicht Schluss sein muss.

(Der Text steht als Audiofile zum Download am Ende des Artikels für Sie bereit!)

ALBE - Österreichische Vereinigung Blinder Esperantisten - Das Ende einer Ära

Veronika Haupt

Sprachen sind Schlüssel, um Türen zu öffnen. Wer eine Fremdsprache gelernt hat, kann über Ländergrenzen hinweg Verbindungen herstellen und in den direkten Austausch mit anderen treten. Gemeinsame Sprachen können die Welt zusammenrücken lassen.

Als sich 1887 der Augenarzt Ludwik Lejzer Zamenhof Gedanken darüber machte, wie Kommunikation in einem sehr divergenten Russischen Reich vereinfacht werden könnte, entstand etwas Besonderes: die Plansprache Esperanto. Eine völlig neue Sprache also, die leicht zu erlernen und für internationale Kommunikation geeignet sein solle. 

Esperanto heißt Hoffnung.

Esperanto hatte weltweit Erfolg und kam auch in Österreich an. In den 1960ern gründete Harald Rader die ALBE, die Vereinigung blinder Esperantisten Österreichs (Aŭstria Ligo de Blindaj Esperantistoj), veranstaltete drei Kongresse und gab eine eigene Kassettenzeitschrift an alle Mitglieder heraus. Die Freude am Erlernen der Sprache schien ungebrochen.

2007 übernahm Veronika Haupt, die seit den 1980ern die Sprache autodidakt lernte, die Leitung der ALBE. Ein besonderes Highlight: 2010 fand der Weltkongress der blinden Esperantist:innen in Wien statt, über 70 Personen aus 14 Ländern kamen zusammen, um die gemeinsame Sprache zu feiern. Freundschaftliche Verbindungen der ALBE zu anderen internationalen Esperanto-Gruppen führten die Mitglieder quer durch Europa und ließ lange Freundschaften entstehen.

Kommunikationsstopp.

So rege die Begeisterung für Esperanto unter den Mitgliedern auch blieb, führte Corona dann doch zu einem Kommunikationsstopp. Die beliebten gemeinsamen Treffen mussten abgesagt, Reisen abgeblasen werden und auch die Verlagerung der Kommunikation ins Internet füllte nicht die Lücke des persönlichen Gesprächs.

Bei der Generalversammlung am 30.3.2023 wurde die ALBE schließlich schweren Herzens aufgelöst. Ist die Hoffnung nun gestorben? „Keineswegs“, hält Veronika Haupt fest. Ist auch die ALBE Geschichte, so gibt es weiterhin Anlaufstellen. So wendeten sich einige der ehemaligen ALBE-Mitglieder an Eblogo, den Verband der deutschen blinden Esperantisten, um die geliebte Sprache weiterhin lebendig zu halten. Esperanto bleibt weiterhin ein Schlüssel, um Türen zu öffnen, und das auf der ganzen Welt.

 

Mehr Lesestoff

Sie möchten noch mehr schmökern? Unter diesem Link gelangen Sie zur Gesamtausgabe des Verbandmagazins "Der Durchblick" des 1. Halbjahres 2023: https://www.blindenverband.at/de/information/durchblick/archiv/1849/Der-Durchblick-2023

Es steht Ihnen der Download als PDF, als Rohtext und auch als Audiofile (MP3) zur Verfügung!

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Viel Spaß beim Lesen!

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