BSVÖ: Ich bin doch nicht aus Zucker! Wenn Diabetes ins Auge geht.
Am 14. November ist Weltdiabetestag. Oftmals als Volkskrankheit bezeichnet, dürfen die Auswirkungen von Diabetes nicht unterschätzt werden, denn es handelt sich um eine Krankheit, die nach und nach Gesundheit und Wohlbefinden beeinträchtigt. Im Durchschnitt verlieren im mittleren Alter erkrankte Personen rund 10 gesunde Lebensjahre. Verschiedene Studien gehen davon aus, dass sich das Sterberisiko durch Diabetes verdopple.
Zahlen wachsen
In Österreich leiden geschätzt 600.000 Menschen an Diabetes wobei Typ-2-Diabetes die am weitesten verbreitete Diabeteserkrankung ist (neben anderen spezifischen Typen wären etwa Typ-1-Diabetes oder Gestationsdiabetes zu nennen).
Typ-2-Diabetes, auch Diabetes mellitus Typ 2 genannt, ist aber nicht nur die am weitesten verbreitete Form; sie ist auch weiterhin am Kommen. Mehr und mehr Menschen erkranken an ihr. 2019 waren es weltweit geschätzt 463 Millionen, bis 2045 sollen es rund 700 Millionen Betroffene sein.
Zucker im Auge
Die diabetische Retinopathie ist eine durch die Zuckerkrankheit Diabetes Mellitus hervorgerufene Erkrankung der Netzhaut (Retina). Sie gilt als häufigste Erblindungs-ursache der westlichen Bevölkerung im Erwachsenen-alter. Früherkennung ist wichtig, um dauerhafte Sehstörungen zu vermeiden.
Je früher der Netzhautschaden erkannt wird, desto besser lässt er sich in der Regel behandeln. Das Tückische an einer Retinopathie: Sie verursacht zunächst keine Beschwerden. Wer Diabetes hat, sollte deshalb einmal jährlich vom Augenarzt seine Sehorgane untersuchen lassen.
Frühe Vorsorge statt späterer Nachsicht
Meist treten Sehbeeinträchtigungen – wie Probleme beim Lesen oder das von Einblutungen verursachte Sehen teilweise schwarzer, sich bewegender Punkte oder Fäden – erst auf, wenn die Krankheit schon in einem fortgeschrittenen Stadium ist. Experten pochen deshalb auf regelmäßige Kontrolluntersuchungen und vor allem auf eine gute Einstellung des Diabetes, um einer Erkrankung vorzubeugen oder die diabetische Retinopathie frühestmöglich zu erkennen und sie bestmöglich behandeln zu können.
Riskikofaktoren
- Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte
- Hohe Cholesterinwerte
- Zu hoher Blutdruck
- Rauchen
- Hormonelle Umstellungen, etwa während der Pubertät und in der Schwangerschaft
Weiterführende Links
Broschüre des BSVÖ "Diabetische Retinopathie. Zucker im Auge" (Text und Download): https://www.blindenverband.at/de/information/broschueren/92/Diabetische-Retinopathie
Diabetes in Deutschland – Zahlen und Fakten: https://www.diabinfo.de/zahlen-und-fakten.html
World Diabetes Day: https://www.who.int/news/item/14-11-2022-marking-world-diabetes-day--actions-for-better-access-to-treatment-and-care