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Herr Haüy und die tastbare Schrift: 200. Todestag des Louis-Braille Lehrers.

Am 19. März 1822 - also  vor 200 Jahren - starb Valentin Haüy in Paris. Als Sohn eines Webers hatte er sich unermüdlich emporgearbeitet und die erste Schule für blinde Menschen gegründet. Sein berühmtester Schüler, Louis Braille, sollte später die Braille-Schrift entwickeln und zu einem bedeutenden Standard barrierefreier Kommunikation etablieren.

Das Leben des Valentin Haüy hat viele Geschichten zu erzählen. Als Begründer der Institution Royale des Jeunes Aveugles (das königliche Institut für junge Blinde) schuf er eine Ausbildungsstätte für blinde Menschen, die es bis dahin in keiner ähnlichen Form gegeben hat. Er reiste viel, traf später die blinde Pianistin Maria Theresia Paradis, die zu Mozarts Zeiten große Erfolge in Europa feierte und kam so mit der Setzkastenerfindung Wolfgang von Kempelens in Kontakt, mit der die Musikerin Noten und Schrift drucken konnte.

Neue Systeme

Auch inspirierte ihn ein Schriftstück, das er am Platz seines Schülers Le Sueur entdeckte: durch tief geprägte Buchstaben ließ sich die Karte auch vom blinden Schüler lesen.

Haüy versuchte, barrierefreie Schreib-Systeme an seinem Institut weiterzuentwickeln und fand in Louis Braille einen eifrigen Schüler.

Als Napoleon Bonaparte den engagierten Haüy 1802 nicht weiter als Leiter des Instituts einsetzt, gründet er eine Privatanstalt zur Erziehung blinder Menschen.

Auch wenn weitere Versuche in St. Petersburg ein Institut für blinde Menschen zu gründen schlussendlich nicht mit Erfolg gekrönt waren, spielte Valentin Haüy eine bedeutende Rolle für die Entwicklung des Unterrichts blinder und sehbehinderter Menschen im Europa des 19. Jahrhunderts.

Startrampe für die Braille-Schrift

Louis Braille, der sich auch Valentin Haüys zusammengetragene Schriftsysteme in die Entwicklung der Braille-Schrift einfließen ließ, hatte 1825 die Punktschrift so weit abgeschlossen, dass sie breite Anwendung finden konnte.

Noch heute ist die Braille-Schrift ein bedeutender Bestandteil der Barrierefreiheit für blinde und sehbehinderte Menschen. Von der Beschriftung von Medikamentenverpackungen über Orientierungshilfen, von Literatur bis hin zu Noten – Braille ist nicht wegzudenken.

Lernen, Lesen, LEGO!

Der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich (BSVÖ) fördert in Kooperation mit LEGO® das spielerische Erlenen von Braille. Denn mit den beliebten Steinen wird das Lernen des Braille-Alphabets zum Kinderspiel!

Das pädagogische Konzept hinter den mit Braille Punkten versehenen bunten Steinchen ist der so genannte Learning through Play Ansatz (Lernen durch Spielen), also eine spielerische Methode, um blinden und sehbehinderten Kindern und Jugendlichen die Braille Schrift zu vermitteln.

Jeder LEGO® Braille Brick entspricht einem Buchstaben oder einer Zahl des Braille Alphabets und hat gleichzeitig das entsprechende Zeichen oder Symbol in Schwarzdruck aufgedruckt. So können sowohl blinde als auch sehende Kinder gemeinsam im gemeinsamen Spiel Braille näherkommen. Das Lernen der Punktschrift wird so zu einem spannenden, sozialen, inklusiven, aktiven Erlebnis.

LEGO® Braille Bricks bestellen – los geht das Lernen!

Die LEGO® Braille Bricks werden ausschließlich über die exklusiven Länderpartner an ausgewählte Einrichtungen, Schulen und Dienstleister für Kinder mit Blindheit und Sehbehinderung abgegeben. Die Toolkits zur Umsetzung des LEGO® Braille Bricks Konzeptes stehen ebenfalls nur Pädagog:innen oder Expert:innen dieser Einrichtungen oder Schulen zur Verfügung. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf!   

Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an Frau Mag. Stefanie Steinbauer unter international@blindenverband.at oder unter 0664 140 11 77.

 

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