BSVÖ am Welttag der sozialen Gerechtigkeit: Gemeinsam zu einer besseren Welt
20. Februar 2022
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Gerechtigkeit ist ein großes Wort. Was aber macht eine gerechte Gesellschaft aus? Dass jede Person ein selbstbestimmtes, sicheres und chancengleiches Leben führen kann? Dass alle die gleichen Zugangsmöglichkeiten, Aufstiegschancen und Teilnahmemöglichkeiten haben? Oder auch, dass jede Person in Entscheidungsfindungen mit einbezogen wird, die sie betreffen? Wenn dem so ist, dann hält auch in Österreich der Weg zur Gerechtigkeit noch einige Stolpersteine und Schlaglöcher für Menschen mit Behinderungen bereit.
Alle Chancen gleich gestreut?
Leider nein. Menschen mit Behinderungen erfahren noch immer Diskriminierungen und das in allen Lebensbereichen. Fehlende Ressourcen, fehlende Barrierefreiheit und fehlender Wille zur Auseinandersetzung führen dazu, dass Menschen mit Behinderungen benachteiligt werden. Das zeigt sich spätestens bei einem Blick auf den Arbeitsmarkt. Noch immer sind Menschen mit Behinderungen in höherem Ausmaß von (Langzeit-)Arbeitslosigkeit betroffen, schlechter gestellt, wenn es um Aufstiegschancen geht und in ihrer freien Berufswahl massiv eingeschränkt. Das Problem beginnt aber schon viel früher, denn die Grundlage für eine erfüllende, selbstbestimmte Arbeit legt eine solide Grund-, Aus- und Weiterbildung.
Stehen von Anfang an die Mittel zur Verfügung, Bildung barrierefrei und niederschwellig zugänglich zu machen, so stehen die Chancen auf Gerechtigkeit besser. Wird aber schon hier blinden und sehbehinderten Menschen die aktive Teilhabe erschwert oder gar unmöglich gemacht, so rückt die tatsächliche Umsetzbarkeit einer gerechten und fairen Gesellschaft in weite Ferne. Dr. Markus Wolf, Präsident des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich hält dazu fest:
„Blinde und sehbehinderte Menschen werden noch immer bei Bildung und Ausbildung benachteiligt. Dies hat in vielen Fällen lebenslange Auswirkungen. Nicht nur am Welttag der sozialen Gerechtigkeit soll daran erinnert werden, dass gesellschaftliche Ungerechtigkeiten endlich überwunden werden müssen!“
Ein Tag für Chancengleichheit
Der Welttag der sozialen Gerechtigkeit (engl.: World Day of Social Justice) wurde 2009 von den Vereinten Nationen eingeführt. Seine Grundsätze haben nach wie vor nicht an Aktualität eingebüßt: Fairness, Demokratie, Teilhabe, Transparenz, Rechenschaftspflicht und Einbeziehung aller – so soll der Weg zukunftsweisend aufgebaut sein. Aus dem Tag der sozialen Gerechtigkeit entstanden außerdem die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (kurz: SDGs), die als politische Zielsetzungen für die weltweite Sicherung sozialer Gerechtigkeit mittels ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit angelegt sind. Mit 1. Jänner 2016 in Kraft getreten, sollen die SDGs bis 2030 zur Verbesserung der weltweiten Lebenssituation aller Menschen führen.
Weiterbilden mit dem BSVÖ und seinen Landesorganisationen lernen und wachsen
In den Landesorganisationen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich werden unterschiedliche Lern- und Ausbildungsprogramme angeboten, die ein persönliches Wachsen und das Erlenen spezifischer Inhalte und Fähigkeiten ermöglichen. Barrierefreie Unterrichtsunterlagen und technische Hilfsmittel sind hierfür selbstverständlich unverzichtbar – Voraussetzungen, die im allgemeinen Bildungssystem immer noch Mangelware sind.
Mit dem Beruflichen Kompetenzzentrum in der Landesorganisation des BSV-Wien, Niederösterreich und Burgenland (BSVWNB) wird der Fokus gezielt auf Erwachsenenbildung gesetzt. Sie sind blind oder sehbehindert und möchten sich weiterbilden, möchten in den Arbeitsalltag einsteigen oder brauchen vielleicht noch einige Richtungsweiser am Weg zur Verwirklichung? Lassen Sie sich unverbindlich über Ihre Möglichkeiten informieren!
Telefon: 01 981 89 - 168
Email: office@assistenz.at
Die Weiterbildungsmöglichkeiten im Rahmen der Beruflichen Assistenz und auch der kooperativen Bildungsangebote zwischen dem BSVÖ und dem BSVWNB bieten – ebenso wie österreichweiten Angebote der Landesorganisationen – umfangreiche Optionen zur Entfaltung, zur selbstbestimmten Verwirklichung und zum Finden des eigenen Bildungsweges.
Gemeinsam für soziale Gerechtigkeit
Der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich setzt sich seit über 75 Jahren dafür ein, dass blinde und sehbehinderte Menschen ein selbstbestimmtes und chancengleiches Leben führen können. Mit seinen sieben Landesgruppen bietet der BSVÖ sowohl auf nationalere als auch regionaler Ebene Hilfe zur Selbsthilfe. Gleichzeitig agiert er als Mitgliedsorganisation der Europäischen Blindenunion (EBU) und der Weltblindenunion (WBU) sowie als weitreichend vernetzte Selbsthilfeorganisation auch international als Vermittler der Forderungen blinder und sehbehinderter Menschen.
Weiterführende Links
World Social Justice Day. 2022. Webseite der United Nations: https://www.un.org/en/observances/social-justice-day
Nachhaltige Enticklung - Agenda 2030 /SDGs. Bundeskanzleramt: https://www.bundeskanzleramt.gv.at/themen/nachhaltige-entwicklung-agenda-2030.html
Monitoringausschuss zur Einhaltung der Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen: https://www.monitoringausschuss.at/
Bildungsagenda 2030: https://www.unesco.at/bildung/bildung-2030/bildungsagenda-2030
Information & Beratung Berufliche Assistenz & Akademie BSV GMBH: https://www.blindenverband-wnb.at/baabsv-gmbh/beratung-und-information/
MTU-Ausbildung – Teilnehmende gesucht!: http://mailings.blindenverband-wnb.at/m/13993246/0-a9fb6817482d1c8ce5392851bf54d6d9da6a539ea4b1e7447119dca5cfb06850bf3b4f4af4c32fd02ca5a4bc6a7e981d
Landesorganisationen des BSVÖ: https://www.blindenverband.at/de/ueber-uns/landesorganisationen