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16 Tage gegen Gewalt an Frauen – ein Ende der Gewalterfahrungen in Sicht?

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Mit 25. November beginnen jedes Jahr die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. In diesem Aktionszeitraum wird die – auch in Österreich – erschütternde Lage der Gewalt an Frauen verdeutlicht. Frauen mit Behinderungen sind besonders häufig mit Gewalterfahrungen konfrontiert.

Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AOEF) listet die Zahl an mutmaßlichen Frauenmorden bis zum 23.11.2021 laut Medienberichten mit 28 mutmaßlichen Morden und 41 Mordversuchen bzw. schwerer ausgeübter Gewalt.

2020 fanden allein in Wien im Frauennotruf rund 13.000 Beratungen statt. Es wurden rund 3.300 polizeiliche Betretungsverbote verhängt, über 600 Frauen mussten mit Kindern Schutz in einem der vier Wiener Frauenhäusern finden. Die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt zeigt ein klares Bild: 83 Prozent derjenigen, die häusliche 2020 Gewalt erfuhren, waren weiblich.

Frauen mit Behinderungen als häufige Gewaltopfer

Betrachtet man die Lebenssituation von Frauen mit Behinderungen, ist die Zahl der Gewalterfahrungen eine besonders hohe. Frauen mit Behinderungen werden regelmäßig und in höherem Maße Opfer von sexueller, psychischer und körperlicher Gewalt. Hinzu kommen die vielschichtigen Formen der Gewalt, die durch Abhängigkeitsverhältnisse entstehen können und die als besonders komplexe Prozesse sehr schwer aufzubrechen sind. Auch mit Diskriminierungen in Form struktureller Gewalt sind Frauen mit Behinderungen vermehrt konfrontiert.

Schon 2012 zeigte eine Studie über die Gewalt an Frauen und Mädchen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen auf, dass Strukturen des Gewaltschutzes unzureichend ausgebildet sind und dass Frauen und Mädchen mit Behinderungen in Hinblick auf Gewalterfahrungen (und hier im Besonderen auf sexuelle Übergriffe) besonders gefährdet sind.

BSVÖ für mehr Schutz und mehr Empowerment

Der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich setzt sich auf allen Gebieten für die Rechte blinder und sehbehinderter Menschen ein. Auch für die Stärkung der Stellung von blinden Frauen und Frauen mit Sehbehinderung agiert der BSVÖ auf nationaler und internationaler Ebene.

Blinde und sehbehinderte Frauen sind in der Regel einer großen Mehrfachbelastung ausgesetzt. Gemeinsam mit dem Schwedischen Blindenverband hat der BSVÖ deswegen das Projekt GEAR für Geschlechtergerechtigkeit und zur Stärkung von Frauen mit Sehbehinderungen ins Leben gerufen. Im Rahmen der Generalversammlung der Europäischen Blindenunion in Rom 2019 konnte eine Resolution für mehr Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der Blindenunion durchgesetzt werden. Workshops für Frauen mit Blindheit und Sehbehinderungen in Österreich, die wichtige Kompetenzen förderten, folgten. Der BSVÖ ist auch im Kompetenzteam Frauen mit Behinderungen des Österreichischen Behindertenrates vertreten.

Hilfsangebote

Anonyme, kostenlose Beratung rund um die Uhr bietet die Frauenhelpline gegen Gewalt unter folgender Nummer: 0800 222 555

Eine Übersicht über Einrichtungen und Unterstützungen bei Gewalterfahrungen gibt die Seite des Bundeskanzleramtes unter folgendem Link: https://www.bundeskanzleramt.gv.at/agenda/frauen-und-gleichstellung/gewalt-gegen-frauen/hilfseinrichtungen.html

Weiterführende Links

Studie: Lebenssituation und Belastungen von Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in Deutschland. PDF-Download online unter: https://www.aoef.at/images/05_angebot/5-05_studien-zu-gewalt/Kurzfassung_Studie%20Gewalt%20an%20Frauen%20mit%20Behinderungen 

Zahlen zu Gewalt gegen Frauen auf Wien.gv.at.: https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/stichwort/gewalt/zahlen.html

Gear-Projektbeschreibung des BSVÖ: https://www.blindenverband.at/de/projekte/gear

Kompetenzteam Frauen mit Behinderungen des Österreichischen Behindertenraten: https://www.behindertenrat.at/bereich/frauen-mit-behinderungen/

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