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BSVÖ: Sichere Mobilität und E-Scooter. Linz macht Ernst.

  • barrierefreie Mobilität © BSVÖ

Es ist ein altes Lied: E-Scooter vertragen sich nicht (in allen Fällen) mit der sicheren Mobilität von Menschen, die ebenfalls am Verkehrsgeschehen teilnehmen. Dafür müssen die geräuscharmen Gefährte nicht einmal unterwegs sein. Es reicht schon, wenn sie im Weg stehen oder liegen. Dagegen möchte Linz nun mit härteren Strafen vorgehen.

Vorsicht und Rücksicht

Seit ihrer Einführung haben elektronische Leih-Scooter Stadtbilder geprägt. Und mitunter für große Missstimmung gesorgt. Denn wer nicht smart und elegant durch die City flitzt und dabei dir große Freiheit genießt, das Gefährt an Ort A zu aktivieren und an Ort B wieder abzustellen, lernt die Schattenseite des Leih-Rollertums bald kennen: Fahrer:innen, die sich der Verkehrsregeln nicht bewusst sind (oder diese ignorieren), die die Roller nach Gebrauch stehen und liegen lassen, wo es ihnen am besten in den Kram passt oder die schlichtweg halbsbrecherische Fahrtmanöver unternehmen und dabei auch die Sicherheit und Gesundheit Anderer gefährden.

Der BSVÖ fordert seit der Einführung eine bessere Regelung für die Nutzung von E-Scootern und schärfere Kontrollen sowie die Rücksicht von Lenker:innen zum Schutz aller Menschen, die sich ungehindert und selbstbestimmt fortbewegen wollen. Leider häuften sich bald die Beschwerden über Fahrverhalten von Lenker:innen und falsch abgelegte Roller, wurde von Unfällen und Verletzungen berichtet und von Schrecksekunden, die in Beinahe-Kollisionen erlebt werden mussten.

Zwischenzeitliche positive Kooperationen mit einsichtigen Verleih-Firmen, die die Forderungen des BSVÖ und seiner Landesorganisationen erst nahmen, ließen immer wieder Hoffnung auf Besserung aufkommen. Dennoch bleibt die Letztverantwortung bei den Nutzer:innen und wie sich zeigte, konnte hier nicht durchgehend auf Rücksicht, Regelsicherheit oder Mitdenken gesetzt werden.

 

Härtere Strafen

Linz hat nun angekündigt, nachschärfen zu wollen und mit höheren Strafen gegen falsch abgestellte Scooter vorzugehen. So wird aus Linz berichtet:

„109 fixe Abstellzonen für E-Scooter sollten das bisherige Problem in der Linzer Innenstadt eigentlich lösen, so der Linzer Vizebürgermeister und Mobilitätsreferent Martin Hajart. Die Betreiberfirmen hätten versichert, dass der Gebührenzähler am Scooter weiterläuft, wenn das Gefährt nicht ordnungsgemäß abgestellt wird. „Diese Maßnahme hat die Situation in Linz aber nur bedingt entschärft, weil die Ortung der Scooter in den markierten Abstellflächen nicht so exakt funktioniert, wie ursprünglich von den Betreibern behauptet“, so Hajart. Dort wo Stellflächen markiert sind – nämlich in der Linzer Innenstadt – sind die Scooter auch in den Stellflächen abzustellen. Ansonsten gelten die Regelungen laut StVO.“

Laut Hajart habe man bisher auf den Hausverstand der Nutzenden gesetzt – ein Wunschdenken, wie sich schnell herausstellte. Ein Roller-Gipfel mit den Betreiberfirmen soll Mitte Februar weitere Gangarten vorgeben.

 

Ihr seid nicht allein unterwegs!

Gernot, selbst hochgradig sehbehindert, wurde schon einmal von einem Lenker mit dem E-Roller angefahren. „Ich kam aus der Haustür und wumm. Es traf mich wie der Blitz!“, erinnert er sich. Zum Glück war Gernot nicht schlimm verletzt worden – der Aufprall hatte ihm zwar den Taststock aus der Hand geschleudert, aber sowohl der Stock als auch Gernot waren dabei heil geblieben. Gernot appelliert seit damals regelmäßig an alle, die E-Scooter unterwegs sind. „Die Scooter an sich sind nicht das Problem. Aber wer sie rücksichtslos verwendet, wird schnell gefährlich für alle anderen.“ Gernot hofft, dass Strafen Besserung bringen, würde aber lieber darauf vertrauen können, dass Mitdenken und Respekt zu einem sicheren Miteinander führen. „Leute, denkt dran, ihr seid nicht allein unterwegs“, sagt er deswegen. „Wir müssen alle auf einander Acht geben.“ Ob es in Linz durch eine Anpassung an die Strafen, die in Wien bei 25 Euro liegen, geben wird, wird sich zeigen.

 

Weiterführend:

 

Stadt Linz führt Strafen für Roller-Rowdys ein: Stadt Linz führt Strafen für Roller-Rowdys ein | Stadt Linz

BSVÖ: Die Zukunft der E-Scooter: BSVÖ: Die Zukunft der E-Scooter | Aktuelles | BSVÖ - Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich (blindenverband.at)

 

BSVÖ-Artikel: E-Scooter: Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich fordert Politik auf endlich zu handeln: https://www.blindenverband.at/de/aktuelles/1546/E-Scooter-Blinden-und-Sehbehindertenverband-Oesterreich-fordert-Politik-auf-endlich-zu-handeln

 

BSVÖ: E-Scooter im Griff? Noch lange nicht: https://www.blindenverband.at/de/aktuelles/1856/BSVOe-E-Scooter-im-Griff-Noch-lange-nicht

 

BSVÖ: E-Scooter schlagen weiter Wellen: Die Ganze Woche berichtet:

 https://www.blindenverband.at/de/aktuelles/1556/E-Scooter-schlagen-weiter-Wellen-Die-Ganze-Woche-berichtet

 

BSVÖ: Sichere Mobilität Fehlanzeige? E-Roller wieder einmal im Fokus:

https://www.blindenverband.at/de/aktuelles/1208/Sichere-Mobilitaet-Fehlanzeige-E-Roller-wieder-einmal-im-Fokus

 

BSVÖ Gremium für Mobilität und Barrierefreiheit: https://www.blindenverband.at/de/barrierefreiheit/GMI

 

 

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